Das Neuste zum Landwirtschaftsprojekt in Burkina Faso, das du unterstützst.
So fing es an
Mein Freund Bako besucht mich im Sommer 2023 in der Schweiz. Wir haben uns vor 24 Jahren kennengelernt, als ich ein Jahr als Lehrerin in Burkina Faso verbrachte.

Bako arbeitet seit langem als Mitarbeiter eines kleinen italienischen Hilfsprojekts. Dieses unterstützt Familien auf dem Land, dass ihre Kindern, vor allem Mädchen, nach Abschluss der Primarschule einen Sekundarschulabschluss erlangen, anstatt unmittelbar ins Erwerbs- oder Familienleben einzutreten.

Burkina Faso (rot) in Westafrika
Für westafrikanische Verhältnisse ist Bakos Einkommen mit CHF 250.- pro Monat überdurchschnittlich hoch. Durch seinen Job kommt er viel herum, weiss um die Nöte seiner Landsleute und fühlt sich – auch durch seine privilegierte Ausgangslage – zur Unterstützung verpflichtet. Er hilft, wo er kann, auch mit seinem Privat-Geld, ein Tropfen auf den heissen Stein (siehe unten, Info-Box „Burkina Faso“).
Seit Jahren hegt Bako den Traum von einem Bio-Landwirtschaftsbetrieb, dessen Arbeit und Ertrag es ihm ermöglichen könnte, seinen Unterstützungsradius zu erweitern sowie unabhängiger von ausländischen Spendengeldern zu sein. In all den Jahren, die ich Bako nun kenne, erlebte ich ihn als intelligenten und weitsichtigen, sorgfältigen und loyalen Menschen. Dazu verfügt er über ein fachlich fundiertes Wissen in Landwirtschaft und -vertrieb.
Kurzentschlossen starte ich eine kleine Crowdfunding-Kampagne. Mit eurer großzügigen Unterstützung kommt innerhalb kürzester Zeit ein Betrag von rund CHF 8.000.- zusammen. Die Geldübergabe findet Anfang September in Rom statt.

Seither ist Bako wieder bei seiner Familie in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso. Das Foto zeigt ihn vor seinem Haus vor der Abfahrt in sein Heimatdorf, das 250 km außerhalb der Stadt liegt. Dort befindet sich das 4 Hektaren große Grundstück, das Bako für sein Landwirtschaftsprojekt gekauft hat. Das Motorrad ist das einzige motorisierte Verkehrsmittel, das die sechsköpfige Familie besitzt.

Es geht los
Das Terrain befindet sich am Rande des Dorfes Kordié im Nordosten des Landes und erstreckt sich über 4 Hektaren Buschland. Das Material für den Zaun, der vor Tieren schützen und Diebstahl verhindern soll, wurde aus Ouaga geliefert.

Für das Betonfundament der Zaunpfosten werden von Hand Löcher gegraben.
Bako errichtet den Zaun mit Hilfe eines Fachmanns und Unterstützern aus dem Dorf. Ein erster Schritt ist getan.
Als nächstes wird die Wasserpumpe installiert, welche das Wasser aus der Tiefe der Erde an die Oberfläche holt. Bako hat neben der Pumpe auch zehn Solarmodule und die entsprechende Elektronik erworben, um diese vom Techniker aus der Hauptstadt installieren zu lassen. Das lebenswichtige kühle Nass sprudelt von nun an jeden Tag.
Einen zusätzlichen Wasserhahn hat Bako im Dorf installiert. Bisher mussten die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner mehrere Kilometer zur Wasserpumpe gehen. Alle können sich nun am neuen Hahn vorort kostenlos bedienen.
Erste Gemüsesamen sind gesetzt und werden demnächst pikiert. In zwei bis drei Monaten können hoffentlich die ersten Auberginen und Piments geerntet werden.
100 Obstbäume sollen zu Beginn der Regenzeit gepflanzt werden. Hier werden bereits die Löcher dafür gegraben. Später ist nebst dem Gemüse- und Obstbau auch noch eine kleine Viehwirtschaft geplant.

Hier ist der Bau des Lagers im Gang. Ernte und Materialien können später hier gelagert werden. Außerdem bietet es vorübergehend beiden Angestellten ein Dach über dem Kopf.

Die Backsteine fürs Lager werden Vorort hergestellt.

Info-Box Burkina faso
Burkina Faso belegt gemäß dem Entwicklungsindex der Vereinten Nationen den 181. Platz von insgesamt 187 Ländern und zählt somit zu den ärmsten sowie am wenigsten entwickelten Nationen weltweit. 61 % der Bevölkerung sind gezwungen mit weniger als einem US-Dollar pro Tag auszukommen. Die Alphabetisierungsrate verharrt bei 41%. Das Land leidet unter einem schlecht ausgebauten Gesundheitssystem, welches auf 10.000 Einwohner lediglich 0,9 Ärzt:innen zur Verfügung stellt.
Die Kinder- und Säuglingssterblichkeit ist hoch, häufigste Todesursachen sind Infektionen der Atemwege (z.B. Lungenentzündung), Malaria, Durchfallerkrankungen (z.B. Cholera) oder Hirnhautentzündungen. Die Auswirkungen des Klimawandels treffen die Bevölkerung, von der 80 % Subsistenzwirtschaft betreibt und die unmittelbar an die Sahara angrenzt, besonders hart. Trotz Bemühungen seitens der Regierung bleibt die Bedrohung durch islamische Dschihadisten bestehen, die weiterhin die Bevölkerung terrorisieren, vertreiben und sogar ermorden.
Fazit
In den ersten drei Monaten wurden die Grundlagen zum Projekt gelegt. Das Land ist umzäunt, die Wasserpumpe fördert Wasser und die ersten Pflanzen beginnen zu wachsen. Bako ist zufrieden und voller Elan für die nächsten Etappen. Er bedankt sich herzlich für die grosszügigen Spenden und hält uns über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Ich sende euch zirka halbjährlich ein Projekt-Update. Meldet euch bei mir, wenn ihr Rückmeldungen oder Fragen dazu habt. Wenn ihr keine weiteren Informationen erhalten möchtet, schreibt mir ebenfalls.
Und: Auch in Burkina Faso steigen die Preise und immer wieder stellt sich Unvorhergesehenes in den Weg. Falls ihr weiter spenden möchtet, ist dies jederzeit möglich und sehr willkommen. Am einfachsten über mein Twint Konto: 078 842 82 67, mit Vermerk „Bako“.
Grossen Dank euch allen für euer Vertrauen und die finanzielle Unterstützung. Ihr ermöglicht es, Bakos Traum Schritt für Schritt wahr werden zu lassen. Ein friedvolles Jahr euch und euren Liebsten allen Turbulenzen zum Trotz.
Herzlich, Anna und Bako

Bako auf dem San Bernardino im Sommer 2023. Das erste Mal auf 2000m über Meer.